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Realtech: Talsohle durchschritten
aus FUCHS-KAPITALANLAGEN 26. Jahrgang / 12 vom 18.03.2010
Mangelnde Umsätze führen häufig zur Kürzung von Investitionen. Genau dies bekam im vergangenen Jahr die REALTECH AG (Kurs: 7,87 ?; ISIN: DE 000 700 890 6) zu spüren. Weil die Kunden weniger Beratungsleistungen und Software orderten, sank der Umsatz des IT-Unternehmens um 13%. Der Gewinn je Aktie fiel den Zahlen für 2009 zufolge sogar um 83% auf 0,18 ?. Das Deutschland-Geschäft litt überdurchschnittlich stark.
So mancher Geschäftskunde reagierte mit einem Investitionsstopp auf die Finanz- und Wirtschaftskrise. Vielfach wurde mit veralteten IT-Systemen weitergearbeitet. Dieser Investitionsstau löst sich nun auf. Führende Branchenkonzerne und IT-Berater gehen davon aus, dass die Unternehmen 2010 und noch viel stärker 2011 wieder mehr Geld für strategisch wichtige Hardware- und Softwareprojekte ausgeben werden.
Die Erträge von Realtech könnten noch aus einem anderen Grund anziehen. Das Unternehmen ist traditionell eng mit SAP (Kurs: 34,28 ?; ISIN: DE 000 716 460 0) verbunden. Die Firmenzentrale in Walldorf liegt nur einen Steinwurf vom Stammsitz des DAX-Konzerns entfernt. Realtech ist der führende externe Consultant bei der Implementierung von SAP-Software. Diese Ausrichtung entwickelte sich zwischenzeitlich zum Problem, da SAP mit seinem Geschäftsgebaren Kunden gegen sich aufbrachte. Auch die Mitarbeiter des Konzerns rebellierten. Diese Turbulenzen führten zum Rauswurf von Vorstandschef Leo Apotheker.
Sollte sich das angekratzte Image von SAP nun wieder bessern, dürfte dies auch Realtech zugute kommen. Der Vorstand berichtet jedenfalls über eine verbesserte Auftragslage. Auch der Gewinn soll 2010 steigen, wozu ein Kostensenkungsprogramm beiträgt. Bei der Dividende setzte Realtech ein Zeichen. Obwohl der Gewinn 2009 wie erwähnt stark rückläufig war, will das Unternehmen die Ausschüttung für das abgelaufenen Geschäftsjahr bei 0,50 ? stabil halten. Hieraus errechnet sich eine Dividendenrendite von 6,4%. Die Aktie des IT-Dienstleisters kehrte nach Bekanntgabe des Ausblicks und der Dividendenankündigung in den seit März 2009 bestehenden leichten Aufwärtstrend zurück.
Trotzdem enthält der Aktienkurs bisher wenig Vorschusslorbeeren. 2008 hatte Realtech noch 1,08 ? verdient. Gerät dieses Niveau wieder in Sicht, wäre das Unternehmen bei einer Kursverdoppelung fair bewertet.
Fazit:
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 11 ?; Stop-loss: 6,65