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Richemont: Trendwende eingeläutet
aus FUCHS-KAPITALANLAGEN 26. Jahrgang / 5 vom 28.01.2010
Vergangene Woche überraschte der Schweizer Luxusgüter-Konzern RICHEMONT (Kurs: 25,07 ?; ISIN: CH 004 503 965 5) mit guten Quartalszahlen. Von Oktober bis Dezember 2009 steigerte das Unternehmen gegenüber dem Vorjahreszeitraum den Umsatz um 2% auf 1,6 Mrd. ?. Damit verlief das Geschäft deutlich besser als von den Unternehmensanalysten erwartet. Bei konstanten Wechselkursen wäre der Umsatz sogar um 7% angezogen. Regional betrachtet erwies sich eindeutig Asien als der Wachstumstreiber. Hier legte Richemont um sage und schreibe 25% zu. Selbst in Anbetracht der schwachen Vergleichszahlen des Vorjahres fiel das Wachstum in Asien beeindruckend aus.
Der asiatisch-pazifische Raum gewinnt damit mehr an Bedeutung für das Unternehmen aus Genf. Die Region ist für die Schweizer mittlerweile der zweitgrößte Markt ? noch vor Nord- und Südamerika, wo die Branche insgesamt nach wie vor die meisten Luxusgüter verkauft. Goldman Sachs geht sogar davon aus, dass Asien in den kommenden fünf Jahren Amerika den Rang ablaufen könnte. Mit seinem umfangreichen und stark wachsenden Asiengeschäft ist Richemont geografisch betrachtet besser aufgestellt als viele Wettbewerber.
Bezogen auf die Produktgruppen legte vor allem das größte Segment Schmuck zu. Hier zählen Marken wie Cartier oder Van Cleef & Arpels zum Portfolio. Auch bei Luxusuhren (u.a. Jaeger-LeCoultre und Lange & Söhne) wuchs Richemont stärker als erwartet. Die beiden weiteren Sparten Schreibgeräte (Montblanc) und Sonstiges waren dagegen rückläufig.
Das Wachstum von Richemont könnte demnächst durch Akquisitionen beschleunigt werden. Die New York Post spekulierte kürzlich über einen Einstieg bei der Prada-Gruppe. Durch eine Beteiligung bei dem italienischen Modekonzern würde das bestehende Portfolio um Damen- und Herrenbekleidung ergänzt. Weitaus fortgeschrittener scheinen die Verhandlungen mit dem Brillenhersteller Rodenstock zu sein. Infolge der Übernahme durch den Finanzinvestor Bridgepoint ist das deutsche Traditionsunternehmen hoch verschuldet und könnte neues Eigenkapital gut gebrauchen.
Die Aktie, die vor eineinhalb Jahren allerdingsnoch mehr als 40 ? kostete, befindet sich seit Frühjahr 2009 in einem stabilen Aufwärtstrend. Weder die operative Geschäftsentwicklung noch Charttechnik weisen derzeit darauf hin, dass dieser Trend demnächst zerstört werden könnte.
Fazit:
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 30,33 ?; Stop-loss: 21,15 ?