Der Brief für die Außenwirtschaft


38. Jahrgang / 19 vom 13.05.2016   << zum Inhaltsverzeichnis      
     
USA | Haushalt: Trump flirtet mit dem Default
Wird der Immobilienmilliardär Donald Trump in der US-Haushaltspolitik wie ein Immobilieninvestor agieren? Nach der Maxime: "Nach der dritten Pleite ist jedes Objekt rentabel"? Die Entschuldung durch eine gezielte Insolvenz gehört dort zum "normalen" Geschäftsgebaren. Befragt, wie er seinen Plan umsetzen will, die US-Staatsschulden in acht Jahren abzubauen, antwortete er mit dem Hinweis "I would borrow, knowing that if the economy crashed, you could make a deal" (Ich würde mir Geld pumpen, wohl wissend, dass ich nach einem Crash einen guten Handel machen kann"). Nachgeschobene Erklärungen, die auf einen möglichen Schuldenrückkauf mit einem Abschlag, also einen Schuldenschnitt hindeuten, machen die Aussage noch problematischer. Schließlich sind die USA auf eine laufende Finanzierung durch das Ausland angewiesen. 2015 waren es netto rund 480 Mrd. Dollar.
Fazit:
Noch ist das nur Wahlkampfgetöse. Wer aber große Bestände an US-Staatsschulden im Depot hat, sollte über einen Plan B nachdenken.