FUCHS in den Medien

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Die Stiftung, Mai 2010

Kleine Stiftung, große Aufgabe

Für Stiftungen, die weniger als 1 Mio. EUR Grundstockvermögen haben, wird es schwer, überhaupt eine Vermögensverwaltung zu finden. Zu diesem Ergebnis kommt der soeben erschienene dritte Fuchs-Report, der anhand eines realen Falles die Stiftungskompetenz deutschsprachiger Vermögensmanager unter die Lupe nahm. So beteiligten sich in diesem Jahr von den 100 angeschriebenen Adressen nur 22 an dem Test, den die Privatbank Merck Finck für sich entscheiden konnte.

Eigentlich ist der Grundgedanke einer Stiftung banal: Jemand "spendet" eine größere Summe Geldes und sorgt dafür, dass diese dauerhaft so angelegt wird, dass er - oder sie - aus den Erträgen sinnvolle gemeinnützige Projekte unterstützen kann. So weit, so gut. Aber wir sind in Deutschland, und da reden bei so gut wie jeder Sache die Behörden mit. Bei Stiftungen sind es die Aufsicht und - selbstverständlich - das Finanzamt. Das wäre in Ordnung, würden diese aufeinander abgestimmt arbeiten. Doch weit gefehlt: Wenn die eine Behörde "Hü" ruft, ist von der anderen ein "Hott" zumindest nicht auszuschließen. Insbesondere, wenn die betroffene Stiftung vom Berliner Justizministerium beaufsichtigt wird. So erfährt es seit einigen Jahren eine Berliner Sportstiftung. Sie dient dem Zweck, die Jugendarbeit eines Ruderclubs zu fördern. Seit Jahren diskutiert der Vorstand mit der Berliner Stiftungsaufsicht über die Buchführung. Doch diese macht Auflagen und gibt Anweisungen, deren Umsetzung das Finanzamt nicht akzeptiert. Das verkompliziert die Situation derart, dass der Stiftungsvorstand, so bemüht er auch ist, immer wieder fehlerhafte Dokumente einreicht. Mittlerweile läuft die Stiftung ernsthaft Gefahr, die Gemeinnützigkeit aberkannt zu bekommen.

Das jedenfalls hat das Gros der Stiftungsmanager erkannt, die sich im Zuge einer Ausschreibung des Unternehmerverlages FUCHSBRIEFE und dem Institut für Qualitätssicherung und Prüfung von Finanzdienstleistungen (IQF) mit der Sache beschäftigt haben. Ihr Rat: Schnellstmöglich ein klärendes Behördengespräch am besten in Zusammenarbeit mit einer Wirtschaftsprüfgesellschaft führen, die Ergebnisse protokollieren und von allen Seiten unterschreiben lassen. Und dann die Buchführung in professionelle Hände geben. Oder den steinigen Weg einer Verlagerung des Stiftungssitzes ins nahe gelegene Brandenburg gehen. Insbesondere die Top-Platzierten zeigten hier - alleine oder in Zusammenarbeit mit einer Kanzlei oder Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaft - ihr Können. Das Mittelfeld blieb gerade bei diesem Punkt eher an der Oberfläche, die Anbieter auf den hinteren Plätzen gingen teilweise überhaupt nicht auf diese für die Stiftung zentrale Fragestellung ein.

22 Anbieter hatten sich des Falles angenommen, der zunächst wenig lukrativ daher kommt, handelt es sich doch um eine kleine Stiftung mit einem Vermögen von rund 366.000 EUR, aber mit vergleichsweise großen Aufgaben aufwartet, die zu lösen sind.

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