FUCHS in den Medien

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Die Stiftung, April 2010

Es gibt eine Top-Ten der Stiftungsbetreuer

Im Gespräch mit Ralf Vielhaber (Verlag Fuchsbriefe) über die ersten Eindrücke des aktuellen Vermögensverwalter-Tests

Einmal jährlich prüft der Unternehmerverlag Fuchsbriefe gemeinsam mit mehreren Partnern die Stiftungskompetenz der deutschsprachigen Vermögensmanager auf Herz und Nieren. In diesem Jahr sollten die Teilnehmer eine optimale Lösung für zwei kleine Stiftungen entwickeln. Die vollständigen Ergebnisse werden Ende April 2010 veröffentlicht. Im Gespräch mit der STIFTUNG gab Verlagsleiter und Chefredakteur Ralf Vielhaber exklusiv eine Vorabeinschätzung



Die Stiftung: Wie war es diesmal um die Stiftungskompetenz der deutschsprachigen Vermögensverwalter bestellt?

Ralf Vielhaber: Wie stets: Licht und Schatten. Wir haben noch nicht alle Vorschläge gesichtet, aber einige herausragende Leistungen sind wieder dabei. Es gibt auch - aus unserer Sicht - Überraschungen und unerwartete Kompetenz im Ausland. Einen Trend, ob es etwa ein durchweg gestiegenes Beratungs- und Betreuungsniveau gibt, kann ich noch nicht abschließend sehen.

DS: Was für einen Fall hatten die Teilnehmer in diesem Jahr zu lösen?

RV: Ein Stiftungsvorstand aus Berlin führt zwei relativ kleinvolumige Stiftungen - eine in der Jugend- und eine in der Altenbetreuung - mit einem Gesamtvermögen von ca. 500.000 Euro. Er will sich bezüglich der Betreuung des Stiftungsvermögens, das bisher eine Berliner Bank durchgeführt hat, neu orientieren. Denn er kann sich vorstellen, dass die Ergebnisse der Vermögensverwaltung besser sein könnten. Stiftung Nummer 1 hat ihren Sitz in Berlin. Ihr Zweck ist die Förderung des Sports durch Unterstützung einer Ruderclubs, insbesondere im Bereich Jugendarbeit. Das aktuelle Stiftungsvermögen von ca. 315.000 Euro ist größtenteils bei einem Vermögensverwalter im Rahmen eines Beratungsmandats angelegt. Es gibt zwar keine konkreten Ausschüttungsplanung. Allerdings wurden in den vergangenen Jahren je 5.000 bis 6.000 Euro ausgeschüttet. Es gibt weder Anlagerichtlinien noch ein absolutes Renditeziel. Der Stiftungsvorstand strebt eine Vermögensanlage im Rahmen der stiftungsrechtlichen Möglichkeiten an, in der ein möglicher Vermögensverlust nach spätestens drei Jahren wieder ausgeglichen ist. Grundsätzlich verfolgt der Stiftungsvorstand das Ziel, dass die Stiftung im Rahmen des Stiftungsrechts so wenig wie möglich ausschüttet, mindestens aber 5.000 Euro pro Jahr. Die Begrenzung der Ausschüttung soll insbesondere einen realen Vermögenserhalt ermöglichen. Daher sollte dieser Umstand im konkreten Anlagevorschlag und der Vermögensplanung der Stiftung berücksichtigt werden. Über den realen Vermögenserhalt hinaus sollte das Stiftungskapital um einen Prozentpunkt über der angenommenen Infaltionsrate wachsen. Eine weitere Stiftung, die sich der Hilfe alter und bedürftiger Menschen widmet, hat ein Stiftungsvermögen in Höhe von 190.000 Euro.

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DS: Was sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen für die Vermögensverwalter von Stiftungen in der Zukunft?

RV: Ein gesundes Preis-Leistungsverhältnis zu bieten. Die Renditen müssen künftig mühsam erarbeitet werden und werden nicht in den Himmel wachsen. Da fallen die Kosten für die Vermögensverwaltung umso stärker ins Gewicht. Gleichzeitig erhöhen sich die rechtlichen Anforderungen an Finanzdienstleister und lassen die Overhead-Kosten ansteigen. Das will alles in ein gutes Gleichgewicht gebracht werden (...)