FUCHS in den Medien

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Das Investment, 01/10

Geld aus Moskau

In Berlin wurden die besten Vermögensmanager gekürt. Ein Test im Epizentrum der Krise offenbart, womit das Private Banking derzeit am meisten zu tun hat: mit sich selbst.

(...) Im Epizentrum der Finanzkrise hat der Fuchsbriefe-Verlag zum sechsten Mal Groß- und Privatbanken, Vermögensverwalter und Family Offices getestet, 117 Institute in diesem Jahr. Über 200 Vertreter der Häuser sind zum Tanztee der Hochfinanz gekommen; die Preisverleihung "Bester Vermögensmanager 2009/2010" hat DAS INVESTMENT als Medienpartner begleitet.
Wie bereits die vergangenen Male geben sich anonyme Tester als potentielle Kunden der Private-Banking-Institute aus. Stets gibt es einen "Fall": Testkunde 2009 ist ein Jungunternehmer mit deutsch-russischen Wurzeln. Deutsche Mutter und russischer Vater lernen sich in Deutschland kennen und lieben. Das passt zum 20jährigen Mauerfall, der Fall bekommt eine internationel Komponente und zeigt, wo sich Krise und Kommerz nicht neutralisieren. (...)
Vielhaber: "Die Branche ist sehr mit sich selbst beschäftigt, es fehlt an Orientierung." Jahrelang vom Erfolg verwöhnt, ist den Geldhäusern in der Krise abhanden gekommen, worauf Kunden Wert legen: die Beständigkeit. "Grundlegendes ist ins Wanken geraten, und das Private Banking muss sich neu erfinden." Das Bewertungsmuster des Tests baut auf drei Säulen auf: Die Transparenz fließt mit 15 Prozent ein, das Beratungsgespräch mit 35 Prozent, und die Vermögensstrategie schlägt sich mit 50 Prozent nieder. Überraschungssieger ist das Bankhaus Julius Bär, gefolgt von Credit Suisse Deutschland und der DZ Bank International aus Luxemburg. Erstmals ging die Auszeichnung an ein Schweizer Haus.
Deutsche Vermögensmanager fielen zurück, viele konnten oder wollten ihre Kompetenz im Umgang mit Auslandsgeldern nicht unter Beweis stellen. Das Family Office der Deutschen Bank machte einen Rückzieher, ebenso die Hamburger Berenbank Bank und das kleine Bankhaus Neelmeyer. Vielhaber: "Ein Fall mit Auslandskenntnissen schlägt in deutschen Häusern nicht oft auf, deshalb überlegen sich die Anbieter oft zweimal, Energie in eine Lösung hineinzustecken, auf die man nicht allzu oft wieder zugreifen wird."