FUCHS in den Medien

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Das Wertpapier, 7. Dezember 2006

Nur vom Feinsten


Auf dem deutschen Private-Banking-Markt tobt weiterhin ein erbitterter Konkurrenzkampf. Kein Wunder: Zwischen Flensburg und Garmisch-Patenkirchen leben rund 770000 Dollar-Millionäre, hinter den USA belegt Deutschland damit weltweit den zweiten Platz… . Daher überrascht es auch wenig, dass immer mehr ausländische Banken und unabhängige Vermögensverwalter auf den deutschen Markt drängen - sei es durch eigene Niederlassungen oder spektakuläre Übernahmen wie beispielsweise beim Schulterschluss des Vermögensverwalters Sauerborn Trust mit Branchenprimus UBS.

Dass weitere Akquisitionen folgen werden, ist so gut wie ausgemacht. Grund: Auf dem deutschen Markt für vermögende Privatkunden tummeln sich so viele Vermögensmanager wie in keinem anderen Markt. Laut der Consultingfirma CVA kommen die zehn größten Geldhäuser gerade mal auf einen Marktanteil von mageren 40 Prozent. Nicht selten wechseln infolge von Übernahmen auch gesamte Kundenberater-Teams den Arbeitgeber. Dass solch ein Ereignis den vermögenden Privatkunden gegen den Strich geht, liegt in der Natur der Sache. Wer will schon seine intimsten finanziellen Details immer wieder neuen Gegenübern anvertrauen? "Vor allem eine langfristige Kunden-Berater-Beziehung liegt unserer Klientel sehr am Herzen", meint daher auch Klaus Schimana, Filialdirektor der Tiroler Sparkasse in Jungholz. "Die Bankzugehörigkeit der Kernmannschaft beträgt rund zehn Jahre", fügt Schimana hinzu.

Angesichts des zersplitterten Marktes ist es für wohlhabende Kunden kein leichtes Unterfangen, den passenden Vermögensverwalter ausfindig zu machen. Dieses Problem haben die Experten der FUCHSBRIEFE erkannt und nehmen bereits seit 2001 Vermögensmanager im deutschsprachigen Raum mit Hilfe von anonymen Befragungen genauer unter die Lupe. Unterm Strich sind seit 2001 mittlerweile rund 280 Vermögensverwalter näher beleuchtet worden. Im Juli 2004 haben sich die Berliner Finanzexperten mit dem Rankinginstitut firstfive und dem Institut für Qualitätssicherung und Prüfung von Finanzdienstleistungen IQF zur Private-Banking-Prüfinstanz zusammengeschlossen. Allein in diesem Jahr untersuchten zehn Tester, die unangemeldet die Bank aufsuchen, 103 Vermögensmanager. Die Preisverleihung fand jüngst in Berlin statt - und WERTPAPIER war mit von der Partie.

Neben den Schönen und Reichen profitieren natürlich auch die untersuchten Institute von den Leistungsvergleichen - vorausgesetzt, sie erreichen einen der oberen Plätze: "Bei der Neukundengewinnung macht sich das gute Abschneiden bei den FUCHSBRIEFEN sehr positiv bemerkbar",bestätigt Andreas Brodtmann, Leiter Private Banking der Berenberg Bank. Bereits seit Jahren belegt die Hamburger Privatbank Spitzenpositionen und landete dieses Jahr wieder ganz oben auf dem Treppchen

Ob ein Vermögensmanager einen der Top-Plätze ergattert oder nicht, hängt von der Vertrauensbasis (fließt zu 20 Prozent in die Gesamtnote ein), dem Anlagevorschlag und dem Beratungsgespräch ab (jeweils 40 Prozent). Bei der Vertrauensbasis spielt vor allem die Offenheit des Beraters gegenüber der eigenen Bank eine entscheidende Rolle. Gibt er beispielsweise Auskunft darüber, wie viele Kunden ein Angestellter betreuen muss. Sind es mehr als 100 Anleger, ist eine individuelle Vermögensverwaltung kaum mehr zu garantieren. Beim Anlagevorschlag stehen vor allem die individuellen Ziele und die Risikobereitschaft des Kunden im Vordergrund. Das Auftreten, die Gesprächskompetenz, Fachkenntnisse sowie die Diskretion des Beraters und die räumliche Atmosphäre, fließen unter anderem in die Wertung des Beratungsgesprächs (Ausführliche Informationen erhalten Interessenten im aktuellen [FUCHS-Report|Produkt:32]).

Vor allem die Tatsache, dass die Top 30 der Branche - gemessen an der Gesamtpunktzahl - immer enger zusammenrücken, ist ein gutes Zeichen. Anleger bekommen bei immer mehr Vermögensmanagern eine Beratung auf höchstem Niveau geboten. Auch das ist eine Folge des erbarmungslosen Konkurrenzkampfes. Zudem fällt auf, dass sich vor allem deutsche Häuser in der Spitze festsetzen. Unter den besten 15 getesteten Vermögensmanagern befinden sich elf deutsche Anbieter. Die Schweizer Banken belegen vor allem aufgrund deutlicher Schwächen beim Anlagevorschlag eher die hinteren Plätze. Selbst die erstklassige Beratungskompetenz der Eidgenossen kann diesen Makel nicht kompensieren. Mag sein, dass zahlreiche Schweizer Banken den Wettbewerb bisher unterschätzt haben. Das Gros der eidgenössischen Vermögensmanager war vor allem aufgrund der langjährigen Erfahrung im Private Banking eher daran gewöhnt, auf recht bequeme Art und Weise ihr Geld zu verdienen.

Doch es gibt auch weitere Gründe, weshalb die Schweizer unterm Strich etwas an Boden verloren haben. "Vor allem beim deutschen Erb- und Steuerrecht sind zahlreiche Schweizer Banken schlichtweg schlecht aufgestellt", meint Richard Manger, Vorstandschef der DZ Privatbank Schweiz. Genau diese Unkenntnis spielt der kleinen aber feinen Privatbank in die Hände, meint zumindest Manger: "Wir profitieren davon, bei den steuerrechtlichen Rahmenbedingungen für deutsche Anleger stets auf dem Laufenden zu sein." Allein 2006 kletterte das verwaltete Vermögen um 1,5 auf 8 Milliarden Euro.

Die gute Börsenentwicklung und das deutsche Gesetz zur Förderung der Steuerehrlichkeit machten sich ebenfalls positiv bemerkbar. Seit dem 1. April 2005 ist es für Sachbearbeiter von Finanz-, Sozial und zahlreichen anderen Behörden ein Kinderspiel, Konten deutscher Anleger zu durchforsten. "Dem Schweizer Bankenplatz kommt dieses Gesetz sicherlich zu Gute", so Manger. Klaus Schimana von der Tiroler Sparkasse bläst ins gleiche Horn: "Vielen deutschen Anlegern ist diese Schnüffelaktion ein Dorn im Auge." Sowohl in der Schweiz als auch in Österreich, Luxemburg und Liechtenstein ist das Bankgeheimnis nach wie vor unangetastet und eines der wichtigsten Assets überhaupt.

Dass neben den getesteten Banken auch exzellente Vermögensmanager existieren, steht außer Frage. Zwar haben die Private-Banking-Experten der FUCHSBRIEFE mittlerweile schon 280 Institute unter die Lupe genommen. Jedoch gibt es auch zahlreiche Verwalter, die bisher noch nicht näher beleuchtet worden sind. Beispiel: Die Rothschild Vermögensverwaltung tauchte erst in diesem Jahr auf dem Radarschirm der Tester auf und landete gleich auf dem dritten Platz. Um im Konzert der Großen mitspielen zu können, ist es mittlerweile jedoch unerlässlich, einen ganzheitlichen Vermögensbetreuungsansatz anzubieten. Das heißt: Neben liquiden Mitteln müssen die Berater auch die illiquiden Vermögenswerte wie Immobilien im In- und Ausland berücksichtigen. Zudem müssen die Geldexperten bei steuer- und erbschaftsrechtlichen Angelegenheiten ein überdurchschnittliches Know-how aufweisen. Das Problem: Aufgrund des harten Wettbewerbs und des steigenden Anspruchs vermögender Privatpersonen sind gut ausgebildete Vermögensbetreuer rar gesät. "Es ist schwierig, hervorragend qualifizierte Berater zu bekommen. Dieses Problem teilen wir mit der Konkurrenz", erklärt Richard Manger.