Der Brief für die Außenwirtschaft


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USA | Dollar: Das Wachstum ist zurück
aus FUCHS-DEVISEN 31. Jahrgang / 44 vom 30.10.2009
Mit der ersten Schätzung der Wachstumszahlen für das 3. Quartal ist es amtlich: Auch die USA haben die Rezession abgeschüttelt und sind zum Wachstum zurückgekehrt. Die Headline mit annualisierten 3,5% sollte dabei aber nicht überbewertet werden: Die übliche durchschnittliche Korrektur ist mit mehr als einem vollem Prozentpunkt zwischen erster Schätzung und dem endgültigen Wert doch ganz beachtlich. Dennoch ist hier eine klar positive Nachricht auch für Euroland gegeben: Sofern sich der Trendwechsel als nachhaltig erweist, wird auch die Export-Nachfrage über den Atlantik hinweg wieder anziehen.
Die Daten am aktuellen Rand, vor allem der Rückgang des Verbrauchervertrauens wie auch der schwache Arbeitsmarkt zeigen aber, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Zumal die USA trotz aller Lippenbekenntnisse zum ?starken Dollar? in der Praxis eine Politik der konsequenten Dollarschwächung verfolgen: Sowohl die praktisch bei Null stehenden Leitzinsen, als auch die quantitativen Maßnahmen sollen bis weit ins nächste Jahr hinein unverändert weiter laufen. Wären die Amerikaner mit diesem Handelspartner USA konfrontiert, würden sie längst lautstark nach Sanktionen rufen wegen dieser ?Währungsmanipulationen?. So aber fungiert der Dollar einfach nur als Finanzierungswährung in einer zunehmenden Welle von Carrytrades vor allem gegen höher verzinste Rohstoffwährungen und rutscht damit weiter ab. Die Währungsschwäche hilft nicht nur bei der Stabilisierung der Leistungsbilanz, sie dürfte sogar beabsichtigt sein. Die Abwertung schafft die Voraussetzung, trotz niedriger Renditen weiter genügend Investoren zu finden, die das US-Defizit finanzieren. Es wird eine stabile und plausible Aufwertungserwartung erzeugt.
Fazit:
Der Dollar wird trotz immer noch vorhandener Probleme wohl spätestens ab Mitte nächsten Jahres deutlich nach oben tendieren.