Der Unternehmerbrief aus der Hauptstadt


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Diamantmarkt: Preisdruck nimmt spürbar zu
aus FUCHS-BRIEFE 71. Jahrgang / 50 vom 03.07.2017
Die Situation am Diamantmarkt ähnelt der am Ende der 70er Jahre. Die Banken sind wieder in das Geschäft mit Investmentdiamanten eingestiegen - und haben sich die Finger verbrannt.
In mehreren italienischen Großbanken wurden gerade Razzien vorgenommen. Diverse Anlageberater sollen interessierten Investoren in großem Stil Diamanten zu überteuerten Preisen vermittelt und eine entsprechende Provision kassiert haben. Seit mit Zinsprodukten kein Geschäft mehr zu machen ist, sind Banken auf der Suche nach lukrativen Alternativen. Da trifft es sich gut, dass auch vermögende Anleger fast händeringend nach Anlagemöglichkeiten suchen.
Anscheinend wurden den Anlegern fantastische Wertsteigerungen bei Investmentdiamanten suggeriert. Die Realität spricht freilich eine ganz andere Sprache. FUCHS-Leser wissen das und sind über die reale Entwicklung der Diamantpreise stets auf dem Laufenden. Diamanten sind auch weiterhin keine Renditebringer. Die glänzenden Steine eignen sich aber dennoch gut als Mittel zur Vermögensdiversifikation. Lesen Sie dazu auch den ausführlichen Diamant-Bericht im aktuellen FUCHS-Geldanlagebuch Anlagechancen 2017: Die große Verstaatlichung.
Auch die aktuellen Preistrends im Endverkauf zeigen weiterhin nicht nach oben, sondern seitwärts. De Beers verteuerte seine Rohwarenpreise im Juni zwar um ca. 3%. Ziel ist es, den Absatz geschliffener Ware zu unterstützen. Dahinter steht die Strategie, die Nachfrage durch steigende Preise zu wecken und zu forcieren. Dieses Kalkül ging in den vergangenen Jahrzehnten oft auf. Doch in der jüngsten Zeit sind die Käufer viel besser informiert und drücken die Preise beim Juwelier.
Diamanten haben außerdem ihre Alleinstellung im Luxusmarkt eingebüßt. Das liegt aber nicht nur an den boomenden Kunst-Diamanten. Einen echten Stein muss die Frau von Welt ohnehin nicht mehr unbedingt haben. Neben die glänzenden Karäter sind inzwischen längst andere hochwertige Modeschmuckstücke und exklusive Taschen und Kleider getreten. Diese Luxus-Konkurrenz zeigt sich global in der Diamant-Nachfrage.
In den kommenden Wochen werden die Preise bei Juwelieren eher fallen. Denn erfahrungsgemäß geht die Nachfrage nach Diamantenschmuck in den beiden wichtigsten Märkten USA und China während der Sommermonate zurück. Besonders kräftig war sie in den vergangenen Monaten ohnehin nicht.
Fazit:
Diamanten eignen sich nur noch zur sehr langfristigen Vermögensdiversifikation (generationenübergreifend). Als kurz- oder mittelfristige Renditebringer taugen die Steine nicht mehr. Die Preise werden in den kommenden Wochen rückläufig sein.