FUCHS in den Medien

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Liechtensteiner Vaterland, 27. November 2007

Schlechtere Berwertung für Banken


Die meisten Liechtensteiner Banken können sich in diesem Jahr nicht über ein gutes Resultat beim Vermögensverwalter-Test der FUCHSBRIEFE freuen. Aufsteiger gab es wenige, dafür um so mehr Absteiger.

Von Christoph Ammann


Berlin - Für die erfolgsverwöhnten Liechtensteiner Banken gleicht der gestern vorgestellte Bericht der FUCHSBRIEFE-Redaktion einem Denkzettel. Im Vergleich zum letzten Jahr erhielten die Banken fast durchs Band schlechtere Bewertungen - teilweise massiv. Waren 2006 noch vier von sechs bewerteten Instituten mit 70 und mehr Punkten eingestuft worden, so sind es in diesem Jahr nur noch zwei von sogar neun getesteten Banken. Woran der fast kollektive Einbruch liegt, war aufgrund der gestern Abend in Berlin veröffentlichten Bewertungen nicht möglich. Noch im letzten Jahr war die Entwicklung auf dem Finanzplatz gelobt worden.


Aristo überrascht auf Platz zwei

Freuen dürfen sich dafür um so mehr diejenigen Institute, die Liechtenstein im neuen Test in der Spitzengruppe vertreten. Allen voran die Raiffeisen Bank. Sie erreichte als einzige der bereits im letzten Jahr getesteten Banken eine höhere Punktzahl (+8). «Auch kleinere und mittlere Vermögen kommen hier in den Genuss einer grossartigen Servicekultur», heisst es im Bericht.

Als einziger weiterer Vertreter Liechtensteins knackte die Vaduzer Vermögensverwaltung Aristo von Michael Frommelt die 70-Punkte-Marke. Sie wurde erstmals von den FUCHSBRIEFE-Testern besucht und hinterliess einen «versierten» Eindruck, besonders für alle, die über den «Tellerrand des Gewöhnlichen» blicken wollen. Ebenfalls ein guter Einstand gelang der Volksbank, auch wenn das Fazit nicht ganz positiv ausfällt: «Man sollte die Messlatte nicht zu hoch hängen, aber ein kleineres Portefeuille darf hier auf engagierte Betreuung hoffen.»


Die Absteiger


Wunden lecken ist dagegen bei den anderen sechs untersuchten Banken angesagt. Die Landesbank (LLB) büsste gegenüber dem letzten Jahr 16 Punkte ein und fiel vom nationalen Spitzenplatz auf Rang vier zurück. Die LLB sei zwar «eine solide Adresse, aber keine aussergewöhnliche, die wirklich begeistern kann.» Bei der Neuen Bank wird vor allem der Anlagevorschlag kritisiert, was dazu führt, dass sie gegenüber dem Vorjahr 9 Punkte weniger erhält.


Erst auf Platz sechs landet die grösste Bank des Landes. Der LGT wurde dabei das fürstliche Portfolio zum Verhängnis (-18 Punkte). «Das fürstliche Portfolio als exklusiv vertriebenes Hausprodukt, das immer und auf jeden passt. Das geht zulasten von Individualität und Ideenreichtum», heisst es.


Gar noch mehr Punkte (-19) hat die Centrum Bank eingebüsst, was zum Absturz vom zweiten auf den siebten Platz führte. Die Wirren an der Spitze mit zwei Chefwechseln in zwei Jahren blieben auch in Berlin nicht verborgen. Dem erst seit Kurzem an der Spitze stehenden Stefan Laternser wird aber offenbar einiges zugetraut. Konkreter Auslöser für die klar schwächere Bewertung waren der Anlagevorschlag, der überhaupt nicht überzeugte, und die Präsentation mit vielen Allgemeinplätzen. «Als Vermögensmanager mit ganzheitlicher Blickrichtung eindeutig nur zweite Wahl», lautet deshalb das Fazit.


VP Bank verpasst Ziele


Wiederum mit einem bescheidenen Ergebnis muss sich die VP Bank zufrieden geben. Sie erreichte nur die Hälfte aller möglichen Punkte. Damit konnte zwar immerhin das Resultat aus dem Vorjahr gehalten werden, aber die Einschätzung klingt wenig positiv: Im Vermögensmanagement und der Beratung sei sie «noch weit davon entfernt, in ähnlicher Weise zu überzeugen» wie mit dem individuellen Aussenauftritt und den hoch gesteckten Zielen.


Dass die VP Bank die rote Laterne der Liechtensteiner Banken abgeben konnte, liegt an der erstmals begutachteten Hypo Investment Bank. Diese musste bei den Testkunden eine rabenschwarze Vorstellung abgeliefert haben. Anders lässt sich die vernichtende Punktzahl (23) nicht erklären. Sie liegt damit wohl auch im internationalen Vergleich auf den hintersten Plätzen. Gemäss FUCHSBRIEFE verdiente sich der Kundenberater die Bezeichnung «Berater» nicht. «Schon das äussere Erscheinungsbild des Beraters verrät wenig Liebe zum Detail. Ein Eindruck, der sich im Gespräch verfestigt.»