FUCHS in den Medien

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Stocks, 30. November 2007

Top-Anbieter im Private Banking


Ein breit angelegter Test zeigt: Die Berenberg Bank ist auf dem Schweizer Finanzplatz die beste Anbieterin im Private Banking.
Von Urs Aeberli


Seit über 400 Jahren ist das Hamburger Bankhaus Berenberg im Finanzgeschäft tätig. Dank dieser langen Tradition darf sich das Unternehmen zu den ältesten europäischen Privatbanken zählen. Und die grosse Erfahrung macht es offenbar auch zu einem der besten Vermögensverwaltungsinstitute. Diesen Schluss legen die Tests nahe, die der Wirtschafts- und Finanzverlag Fuchsbriefe alljährlich bei rund 100 Banken und unabhängigen Vermögensverwaltern im deutschsprachigen Europa durchgeführt hat (siehe unten).


Dabei holte sich wie schon im Vorjahr die Schweizer Berenberg-Tochter den Titel als bestes Private-Banking-Institut auf dem helvetischen Finanzplatz. Dem Sieger dicht auf den Fersen ist die zweitplatzierte UBS. Dabei habe die Grossbank durch ein ausgezeichnetes Beratungsgespräch überzeugt, erläutert Chefredaktor Ralf Vielhaber von den FUCHSBRIEFEN. «Lediglich beim Anlagevorschlag fiel sie etwas zurück.»


Dieses Problem hatte auch Maerki Baumann auf Rang drei: «Die Zürcher Privatbank führte ein sehr professionelles Beratungsgespräch, patzte dann aber bei der Umsetzung der Gesprächsergebnisse in den schriftlichen Anlagevorschlag.» Hinter Maerki Baumann rangieren Pictet & Cie. sowie die Bank Vontobel auf den Plätzen vier und fünf.


Ein Blick auf (das Schweiz-Ranking) zeigt, wie unterschiedlich dabei die Tester die Qualität der Anlagevorschläge beurteilten. Klar abgeschlagen sind beispielsweise Julius Bär, Wegelin und Credit Suisse. Was den Testern beim Anlagevorschlag der Berenberg Bank Schweiz unter anderem besonders gut gefallen hat: Bei der Zusammenstellung des Vermögensmix verzichtet das Institut auf die in der Schweiz weitverbreitete, dreiteilige Schubladisierung der Kunden in «konservativ-obligationenlastig», «ausgewogen» (je zur Hälfte Aktien und Festverzinsliche) sowie «dynamisch-aktienlastig». Stattdessen hat der Kunde die Möglichkeit, mit Unterstützung des Beraters ohne Einschränkungen aus verschiedenen Modulen eine individuelle Strategie zusammenzustellen. Das erlaubt eine sehr viel breitere Auswahl als die traditionelle Dreiteilung der Anlageprofile. Vielhaber fasst sein Urteil zusammen: «Gründlich, interessiert und aufmerksam» sei man bei Berenberg in Zürich - und eben nicht nur auf das Einsammeln von Geld aus.


Mit 19 Milliarden Euro Kundengeldern zählt die Berenberg Bank eher zu den kleineren europäischen Vermögensverwaltern. Klein, aber fein - dieses Motto scheint denn auch die Unternehmensführung zu verfolgen: «Eine hohe Kontinuität in der Beratung, Individualität in der Kundenbetreuung und Unabhängigkeit von Konzerninteressen sind für uns gelebte Selbstverständlichkeit », erklärt Claus-Günther Budelmann, persönlich haftender Gesellschafter des Hamburger Mutterhauses und Verwaltungsratspräsident der Schweizer Tochterbank. In deren Verwaltungsrat sitzen neben Ex-Crossair-Chef Moritz Suter und Franke-Konzernleiter Michael Pieper auch Andreas Brodtmann, Partner des Hamburger Mutterhauses. Er ergänzt: «Trotz des immer stärker umkämpften Private-Banking-Marktes zeigt sich, dass unser Selbstverständnis als Dienstleister und Problemlöser für unsere Kunden die Basis einer erfolgreichen Partnerschaft ist.»


Brodtmann leitet das Privatkundengeschäft und ist in dieser Funktion für den schweizerischen und deutschen Markt verantwortlich. Damit ist er nicht nur massgeblich am guten Abschneiden in der Schweiz beteiligt, sondern auch an der Platzierung als bestes Private-Banking-Institut in der deutschen Länderwertung der Fuchsbriefe. Mit dieser Rangierung verteidigte die Bank ihren ersten Platz in der «ewigen Bestenliste». Diese umfasst die Anbieter, die in den Tests der vergangenen Jahre konstant Spitzenresultate erzielt haben. Auf Platz zwei liegt hier Credit Suisse Deutschland. Das ist gewissermassen die Rehabilitation für das magere Abschneiden des Schweizer Mutterhauses.


Der Test
Von März bis Oktober haben die Experten des deutschen Wirtschafts- und Finanzverlags FUCHSBRIEFE 100 Banken und unabhängige Vermögensverwalter im deutschsprachigen Europa getestet. Unterstützt wurden sie dabei vom unabhängigen Ranking-Institut Firstfive und vom Institut für Qualitätssicherung und Prüfung von Finanzdienstleistungen (IQF). Gegenstand der Bewertung bildeten ein Beratungsgespräch und ein darauf basierender Anlagevorschlag mit je 40 Prozent Gewichtung sowie die Transparenz mit 20 Prozent Anteil.


Jedes Jahr prüfen die Fuchsbriefe ein anderes Kundenprofil. Diesmal ging es um einen Kunden, der eine jährliche Rendite von zehn Prozent anstrebte; das Verlustrisiko sollte maximal 20 Prozent betragen. «Diese simple Vorgabe erwies sich für die Mehrzahl der Berater als harte Nuss», so Chefredaktor Ralf Vielhaber von den Fuchsbriefen. «Viele versuchten, die Rendite-Erwartung des Testkunden zu dämpfen, obwohl der Mandant signalisierte, auch höhere Risiken eingehen zu wollen.»


Eine weitere Herausforderung: Der Kunde trat als Vertreter einer Erbengemeinschaft auf. Vom Gesamtvermögen - 7,2 Millionen Euro in Wertschriften und eine vermietete Immobilie mit einem Verkehrswert von 1,5 Millionen Euro - mussten zunächst Erbschaftssteuern bezahlt werden. Mit dem verbleibenden Geld verfolgten die Erben unterschiedliche Ziele. Hier bestand die Schwierigkeit darin, die persönlichen Verhältnisse der Erben richtig und möglichst vollständig zu erfassen und eine schlüssige Anlagestrategie zu formulieren. Das gelang sehr unterschiedlich, wie die Resultate zeigen.