FUCHS in den Medien

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Unternehmer-Magazin, Ausgabe Dez. 2007

Prüfinstanz für Private Banking


Wenn Sie über ein gewachsenes Vermögen verfügen oder nennenswert geerbt haben, steht Ihnen die Frage ins Haus: Wollen Sie selbst investieren oder anlegen? Oder wollen Sie sich lieber in die Hände eines erfahrenen Vermögensverwalters begeben? Das wäre wohl klug, sofern Sie an einen Profi geraten, der Ihre Bedürfnisse und Wünsche so seriös wie sachkundig erfüllt.

Doch den richtigen Partner auszuwählen, ist nicht leicht. Eine Branche, die vom Vertrauen ihrer Kunden, von Diskretion und von Verheißungen im Hinblick auf künftige Wertzuwächse lebt, ist naturgemäß eher intransparent und von außen nicht immer gut zu durchschauen. Licht in das Dunkel zu bringen, haben sich zwei Insider zum Ziel gesetzt: Ralf Vielhaber in Berlin, mit dem Fuchs-Report, sowie Hans-Kaspar von Schönfels, der Initiator des »Elite Reports« in München. Beide sind nach eigenem Bekunden weit voneinander entfernt, wollen aber unisono die besten Vermögensverwalter ermitteln.

Historie des Fuchs-Reports
Ralf Vielhaber, Leiter des Wirtschafts- und Finanzverlags FUCHSBRIEFE, nimmt seit acht Jahren Vermögensverwalter im In- und Ausland (Schweiz, Österreich, Luxemburg, Liechten-stein) unter die Lupe, seit 2005 mit Partnern: dem Hannoveraner Institut für Qualitätssiche-rung und Prüfung von Finanzdienstleistungen (IQF) und dem Frankfurter Depotcontrolling- und Ranking-Institut firstfive, wobei das Triumvirat als »Private Banking Prüfinstanz« a-giert. Die Preise werden gemeinsam verliehen, zuletzt wieder im Berliner »Hilton« am Gen-darmenmarkt.

Methodik des Fuchs-Reports
Exakt 100 Adressen umfasste die Prüfliste des Fuchs-Report-Teams in diesem Jahr, davon 44 Vermögensverwalter aus Deutschland. 15 hatten ihren Sitz in Österreich, 16 operierten in der Schweiz, 16 waren in Luxemburg zu finden und 9 in Liechtenstein. Getestet wurden alle nach demselben Verfahren. Es setzt sich aus drei Modulen zusammen, die als Kernleistungen des Vermögensmanagements gelten: Die Vertrauensbasis fließt zu 20% in die Gesamtwertung ein, das Erstberatungsgespräch zu 40% ebenso wie der konkrete Anlagevorschlag, der sich auch zu 40% in der Gesamtwertung niederschlägt.

Die Vertrauensbasis
Jede intakte Geschäftsbeziehung braucht Offenheit und Vertrauen. Um zu bewerten, wie es mit beidem in der Vermögensverwaltung bestellt ist, versendet der Fuchs-Report einen Frage-bogen, der Informationen über die jeweiligen Häuser erhebt, etwa zur Solidität (Gesellschaf-terstruktur, Standortsicherheit, Bilanzsumme, Filialnetz, Existenz einer Vermögenshaft-pflichtversicherung, »Cost-Income«-Ratio etc.). Außerdem wird die Höhe des verwalteten Gesamtvermögens (»Assets under Management«) ermittelt und die Art der Kundenbetreuung (Zahl der Betreuer, Zahl der Kunden pro Betreuer, Fluktuation, Qualifikation, Weiterbildung) geprüft. Darüber hinaus spielen die Leistungen eine Rolle. Gibt es eigene Produkte? Werden diese bevorzugt angetragen? Ist Spezialwissen vorhanden? Was ist mit »Kick-backs«? Bewertet werden die Fakten selbst, vor allem aber auch die Bereitschaft der Befragten, ihre Hintergründe Preis zu geben: Sind die Antworten klar, verständlich und nachvollziehbar? Oder handelt es sich um kryptisch formulierte Marketingverlautbarungen, aus denen sich keine handfeste Information ziehen lässt? 21 der 100 in diesem Jahr verschickten Fragebögen blieben jedenfalls komplett unbeantwortet.

Das Beratungsgespräch
Hier geht es um die Möglichkeiten und den Verlauf der Kontaktaufnahme, um das Ambiente des Anbieters sowie um den Berater selbst, um seine Kleidung, sein Auftreten und seine Aus-strahlung. Im Mittelpunkt steht das Beratungsgespräch selbst: Fühlt sich der Kunde wohl? Wird ihm Aufmerksamkeit geschenkt? Werden seine Wünsche erfüllt? Um die Vermögensverwalter auf Herz und Nieren zu prüfen, schickt der Fuchs-Report Testkunden aus, die alle ein und denselben Fall vortragen, um die Beratungsleistungen vergleichbar zu machen, wenngleich so subjektive Eindrücke einfließen, die von einer anderen Testperson durchaus anders hätten interpretiert werden können.

Zuletzt sah das Drehbuch den Erben eines Vermögens von 8,5 Millionen Euro vor, der langfristig anlegen wollte. Bedingung war eine Nominalrendite von 10 Prozent bei einem maximalen Vermögenswertverlust von 20 Prozent. Natürlich gab es auch noch Besonderheiten und Fallstricke, die es aber durch Nachforschung herauszufinden galt. Gefragt waren Empathie, Know-how und Erfahrung. Sehr gut geschlagen haben sich hier die Credit Suisse Deutschland sowie die Bank Vontobel in Österreich.

Der Anlagevorschlag
Ein objektives Vergleichsinstrument stellt der schriftliche Anlagevorschlag dar, der nach dem Beratungsgespräch von jeder Bank und jedem Verwalter an den jeweiligen Testkunden geschickt wird. Die Angebote werden von Fachleuten en detail analysiert und mit den im Gespräch vorgetragenen Anforderungen verglichen. Wichtig ist, dass die Vermögensziele des Kunden erkennbar berücksichtigt wurden und dass die Anlageofferten gezielt darauf abgestellt sind. Ist dieser direkte Bezug nicht erkennbar, gibt es Abzüge. Das beste Erstangebot machte die Berenberg Bank, gefolgt von avesco Financial Services.

Die Performance-Messung
Zusätzlich zu den drei Teilprüfungen können sich die getesteten Häuser noch einer Perfor-mancemessung durch die firstfive AG unterziehen. Sie zeigt die Strukturierung der verwalteten Vermögen und wie sich die Depots in den letzten drei Jahren entwickelt haben. Diese Resultate gehen in das Spezialranking »Top Vermögensmanagement PLUS« ein, bleiben sonst aber außen vor, da diese Ergebnisbetrachtung kostenpflichtig ist und nur auf Wunsch der An-bieter erfolgt. Ergo nehmen nicht alle Kandidaten teil, so dass die Einbeziehung in die Wertung das Ranking verfälschen würde. Zwei Adressen, die diese Kontrolluntersuchung bestan-den haben, sind die Credit Suisse Deutschland sowie die Flossbach & von Storch AG.

Preisträger / Die Ewige Bestenliste
Das wichtigste Ranking im Fuchs-Report ist seit ihrer Einführung im Jahr 2005 die »Ewige Bestenliste«. Hier werden alle Leistungen der letzten Jahre berücksichtigt, und zwar sowohl die guten als auch die schlechteren. Dominiert wird das Ranking seit jeher von der Berenberg Bank, die ihre führende Stellung erneut verteidigen konnte. Dahinter rangiert die Credit Suisse Deutschland, die 2006 noch auf Rang 9 zu finden war und damit zu den Aufsteigern zählt. Dies trifft noch mehr auf den Drittplatzierten zu: Der Berliner Vermögensmanager avesco Financial Services ist zum ersten Mal in der Ewigen Bestenliste vertreten und sicherte sich sofort einen Platz auf dem Treppchen.

Weitere Aufsteiger sind die UBS (Luxembourg) AG (Rang 13), die Flossbach & von Storch VM AG (Rang 15) sowie die Vorarlberger Landes- und Hypothenbank (Rang 17), die alle erstmals in der Ewigen Bestenliste rangieren. Verbessern konnten sich Sal. Oppenheim jr. & Cie. (Rang 9), Hauck & Aufhäuser Banquiers (Rang 12) und die Hamburger Sparkasse (Rang 10), die 19 Plätze nach vorn rückte. Einen Platz besser als im Vorjahr schnitt die Raiffeisenbank Kleinwalsertal PB (Rang 11) ab.

Top of the TOPS 2008
Betrachtet man nur die Ergebnisse aus diesem Jahr, finden sich auf den ersten drei Rängen die Top 3 der Ewigen Bestenliste wieder: die Berenberg Bank auf Rang eins, gefolgt von aves-co Financial Services auf dem zweiten Rang und der Credit Suisse Deutschland. Auf den Plätzen folgen die Raiffeisenbank Kleinwalsertal, die Bank Vontobel Österreich AG, Feri Wealth Management, Bad Homburg, die Hamburger Spudy & Co. Family Office GmbH, die Bremer Landesbank sowie die Berenberg Bank Schweiz.

Spezial- und Länderwertungen
Jenseits des Hauptrankings erstellt der Fuchs-Report auch Spezialwertungen, beispielsweise mit dem Ansatz »Top Vermögensmanagement PLUS«, eine Kombination aus Vermögensmanagement und Portfoliomanagement. Außerdem gibt es ein Ranking der besten Portfoliomanager des Jahres. Hier geht es um die reine Wertentwicklung verwalteter Kundenvermögen. Eine sehr gute Hand bewiesen Flossbach & von Storch, das HVB Wealth Management und die Commerzbank AG. Darüber hinaus schlüsselt der Fuchs-Report sein Jahresranking nach den Kriterien »Beste Banken«, »Beste Unabhängige« sowie nach Länderaspekten für Deutschland, Schweiz, Österreich, Luxemburg und Liechtenstein auf. Die nationalen Sieger sind die Berenberg Bank (Deutschland), die Berenberg Bank (Schweiz) AG, die Raiffeisenbank Kleinwalsertal PB (Österreich), Hauck & Aufhäuser Luxembourg und die Raiffeisen Bank in Liechtenstein.

Manuela Vereeken