FUCHS in den Medien

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Luxemburger Wort, 30. Mai 2008

Seit 2005 testet der "FUCHSREPORT" die besten Vermögensverwalter in Luxemburg


Die bekanntesten Adressen sind nicht unbedingt die besten / Hauck & Aufhäuser Banquiers auf dem ersten Platz

Das Privatkundengeschäft ist im Zuge der Turbulenzen an den Märkten wieder stärker in den Geschäftsfokus der europäischen Banken gerückt. Einfacher Grund: Es hat sich als Quelle stabiler Erträge bewährt. Dadurch lassen sich Volatilitäten in anderen Geschäftsfeldern ausgleichen. In Luxemburg gehört das Private Banking zu den Säulen der Aktivitäten. Als besondere Standortvorteile erweisen sich ein echtes Bankgeheimnis, das den Schutz der Privatsphäre bietet, sowie eine politische und wirtschaftliche Stabilität, was den Schutz von Vermögenswerten gewährleistet. Ein ideales Umfeld für private Vermögensverwalter, was die Zahl der Anbieter untermauert. Kunden haben die Qual der Wahl. Die Analyse des FUCHSREPORTS über die besten Vermögensmanager Luxemburgs kann bei der Auswahl helfen.

Die Überprüfung eines Vermögensverwalters muss man sich vorstellen wie einen Restauranttester. Er kommt unangemeldet, hat spezielle Wünsche, stellt viele Fragen und gibt sich erst im Nachhinein zu erkennen. Hinter den Personen steht die Private-Banking-Prüfinstanz, ein Zusammenschluss dreier spezialisierter Qualitätsprüfer,die Luxemburgs Vermögensverwalter auf Herz und Nieren untersucht haben. Das Fazit fällt nicht unbedingt gut aus: Was die Banken in Sachen Vermögensmanagement zu bieten haben,sei größtenteils ein Trauerspiel, heißt es im "Fuchsreport 2008".Im Vergleich zu anderen Standorten und deren Verständnis von Vermögens-Dienstleistungen am Kunden sei man in Luxemburg um Jahre zurück, lautet die ernüchternde Bilanz. Allerdings gebe es einige "rühmliche" Ausnahmen.

100 Vermögensmanager aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Liechtenstein und Luxemburgsind im aktuellen FUCHSREPORT berücksichtigt. Seit 2001 erscheint das Ranking. 290 bankunabhängige Vermögensverwalter haben die Mitglieder der Prüfinstanz - dazu gehören die Fuchsbriefe, das Institut für Qualitätssicherung und Prüfung von Finanzdienstleistungen (IQF) und die firstfive AG - seitdem besucht. Von den 16 aus Luxemburg aufgeführten Anbietern bilden die zehn Besten das Länderranking. Auf den ersten Platz kam - wie übrigens schon im Vorjahr - die Hauck&Aufhäuser Banquiers Luxembourg. Die Privatbank schafft es zudem als einziges Institut aus Luxemburg auf die ewige Bestenliste des Fuchsreports. Dort liegt sie auf dem 13. Platz.

Diskretion und ehrliche Bemühungen um den Kunden

Die Kernkompetenz der Bank liegt den Angaben nach in der Betreuung von Offshore-Kundenvermögen. Zugleich wird eine umfassende und ganzheitliche Vermögensanalyse angeboten, die alle Anlageklassen umfasst. Erbschaften, Schenkungen und Stiftungen gehören ebenfalls zum Dienstleistungsangebot. Die Prüfer heben die Diskretion des Geldinstituts hervor und außerdem die ehrlichen Bemühungen um den Kunden. Besonders gefallen hat, dass die Bank die erwartete Rendite und das erwartete Risiko aufzeigt. Viele Häuser scheinen das nicht zeigen zu wollen oder können. Im Gesamturteil fällt Hauck & Aufhäuser - die Tochter schneidet übrigens besser ab als die Mutter - unter die dritte von vier Wertungskategorien, die alle getesteten Adressen vergleicht. Demnach bietet die Bank Vermögensmanagement für hohe Ansprüche, der man ohne Zögern sein Geld überantworten kann, heißt es in der Analyse. Diese Bewertung gilt für die vier Erstplatzierten.

Knapp hinter Hauck & Aufhäuser auf dem zweiten Platz liegt die Landesbank Berlin International. Sie schneidet beim Beratungsgespräch sogar deutlich besser ab. Zu ihren besonderen Stärken zählt die Bank die Einkommenssteueroptimierung auf Wertpapierebene sowie die Vermögensnachfolgeplanung. Eindruck auf die Tester gemacht hat die spontane Einladung zu einem Besuch der bankeigenen Dachterrasse. Von dem Gebäude am oberen Ende des Boulevard Royal hat man einen sehr schönen Blick über Luxemburg. Durch ihre speziellen zum Teil auch rechtlich geprüften Informationen hebe sich die LBB insbesondere am Standort Luxemburg positiv ab, heißt es im Prüfbericht. Auf dem dritten Rang folgt die DZ Bank International. Ihr Schwerpunkt liegt auf fondsgebundenen Dienstleistungen und Produkten. Sie bietet auch Unterstützung bei der Vermögensnachfolge, der Finanzplanung, der Wohnsitzberatung und der Gründung von Stiftungen oder Spezialfonds an.

Auf dem letzten Platz des Länderrankings Luxemburg kommt die Credit Suisse (Luxembourg). Das Urteil der Prüfer fällt ernüchternd aus. Die Kundenbehandlung sei vergleichbar mit der beim Einwohnermeldeamt, weil man wie eine Nummer behandelt werde. Das Angebot ist nicht individuell, empfohlen wird eines von drei Standard-Portfolios. Das Fazit der Tester: "Was reimt sich auf top? Flop!" Credit Suisse Deutschland hingegen schneidet mit einer "erstklassigen" Leistung überdurchschnittlich gut ab.

Trends im privaten Vermögensmanagement

Der FUCHSREPORT hat im Zuge seiner ausführlichen Untersuchungen auch die Trends im Vermögensmanagement herausgearbeitet. Demnach gehen immer mehr Berater hin und ordnen die Kunden nicht mehr allein aufgrund der Höhe der Anlagesumme ein. Das soziale Umfeld, besondere Interessen, Denk- und Verhaltensweisen finden immer mehr Eingang. Allerdings sei es von der Erkenntnis bis zur Umsetzung noch ein weiter Weg, heißt es in der Analyse. Um die komplexen Bedürfnisse der Kunden richtig auszuloten, bedarf es guter Mitarbeiter. Berater, die neben dem Einmaleins des Bankgeschäfts auch Produktkenntnisse haben und sich mit Vermögensallokation auskennen, seien rar gesät, heißt es in dem Report.

Die Dienstleistung im Vermögensmanagement ist heute zudem breiter. Es gehe nicht allein um die geschickte Aufteilung eines Vermögens in verschiedene Anlageklassen und Produkte. Es gehören steuerliche Optimierung und die Gestaltung von Rechtsstrukturen (Stiftungen, Spezialfonds) dazu, um ein Vermögen möglichst vor äußeren Eingriffen zu schützen. Schließlich müssten heute die Gelder von mehreren nationalen und internationalen Konten und Depots zusammengeführt werden, schreiben die Mitglieder der Prüfinstanz. Durch die Globalisierung seien die Kunden in zahlreichen Ländern unterwegs. Ihre Kapitalanlagen unterliegen verschiedenen Rechtshoheiten, die miteinander in Einklang gebracht werden müssen. Trotz dieser Entwicklungen bleibt eine Tatsache bestehen: Je mehr Vermögen im Spiel ist, desto ausgefeilter und individueller ist das Angebot des Vermögensmanagers.